Julius startet in Altenberg zur diesjährigen Herbstüberprüfung im Biathlon
Schade, für das knapp verpasste Top Ergebnis tragen die Übungsleiter die Schuld
Endlich habe ich für Julius eine super Waffe aufgetrieben

Die diesjährige Herbstüberprüfung war für Julius ein Meilenstein. Denn sein ganz großer Wunsch ist es, mal als Biathlet an eine Sportschule zu gehen. Daraufhin arbeitet er nun schon einige Jahre. Und langsam wird es ernst mit dieser Zielstellung. Diese Herbstüberprüfung war, wie zu DDR Zeiten, die erste KJS Überprüfung. Hier musste er in der Athletik in der Halle einige Stationen nachweisen und am zweiten Wettkampftag wurde ein Crosslauf mit einer Schießprüfung abverlangt. Ohne spezielle Vorbereitung brauchst du da gar nicht hinfahren. Deshalb haben wir uns in den letzten Wochen darauf auch akribisch vorbereitet. So gut man das eben kann unter den realen gegebenen miserablen sportlichen Bedingungen. Aber mit viel Aufwand haben wir da schon einiges zu Stande gebracht. In der letzten Woche vor dem Höhepunkt haben wir täglich unser Trainingsprogramm absolviert. Turnen, Kletterstange, Klimmzüge, Kasten Bummerang, 10er Sprungschritte, Seilspringen, Rumpftiefbeuge, Rollbrett, Slackline, Hindernislauf, Schießen und Crosslaufen hießen seine Trainingskameraden. Ich kam mir schon bald wieder vor, als wäre ich hauptamtlicher Trainer. Wir hatten sehr viel zu tun. Denn bei dieser Überprüfung ging es für Julius schon um was. Ungünstig war allerdings die Tatsache, dass er drei Tage vor der Überprüfung mit seiner Schulklasse zur Klassenfahrt unterwegs war. Das ist ganz und gar keine optimale Vorbereitung. Und das bei solchen Wettkämpfen sein Cheftrainer fehlt.
Aber im Großen und Ganzen hat er seine Aufgabe in der Halle ganz gut erfüllt. Er hat nicht in jeder Disziplin seine persönlichen Bestwerte geschafft. Aber er hatte auch Bestwerte dabei und seinen Abstand zum Spitzenreiter vom Frühjahr erheblich verkürzen können. Am Ende belegte er den 2. Platz hinter seinem härtesten Kontrahenten aus Oberwiesenthal, S. Sommerfeldt, der allerdings schon ein tägliches Training an der Eliteschule absolviert.
Für den Einzugsbereich Altenberg ist Julius damit erst mal die Nummer eins.
Am zweiten Tag stand der Crosslauf mit dem Schießen auf dem Wettkampfplan. Etwas ungünstig war die Startreihenfolge. Denn Julius musste als erster auf die Strecke. Ob das nun mit der Meldung oder der Auslosung zusammenhing, kann ich leider nicht nachvollziehen. Aber wir haben gut trainiert, da kann dich so etwas nicht gleich aus der Ruhe bringen. Wenn du ordentlich vorlegst, setzt du damit deine Konkurrenz auch ganz schön unter Druck. Und das tat Julius. Er lief ein super Rennen. Er kam mit großem Vorsprung an den Schießstand. Beim Laden seiner Waffe fielen ihm dann allerdings zwei Diabolos aus dem Magazin. Was war denn da los??? Und jetzt geht das Dilemma los. Julius wird im Schießen von einem zweiten Verein betreut, da wir als Langlaufverein nicht mehr auf dem aktuellen Waffenstand sind. Früher haben wir unsere Sportler, die nach Altenberg gingen, selbst im Schießtraining ausgebildet. Aber die Waffen von damals sind eben nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Um das Schießtraining absolvieren zu können, muss Julius immer eine drei stündige Autofahrt auf sich nehmen, um eine Stunde, mit Mehreren sich eine Waffe teilend, sein Schießtraining absolvieren zu können. Alles besser wie nichts. Aber mit Effektivität und guter Ausbildung hat das leider nichts zu tun. Nun habe ich seit dem Frühjahr versucht, für Julius eine aktuelle, für ihn entsprechende Waffe zu organisieren. Eher kannst du aber wahrscheinlich auf den Mond fliegen, bevor du als Leihgabe von den Stützpunkten eine Biathlon Waffe bekommst. Für mich total unverständlich, dass sich niemand für diese wirklichen Talente ernsthaft interessiert. Scheinbar haben wir davon zu viele. Sind aber alle unsichtbar!
Eine neue Waffe für 3000 bis 4000 Euro kaufen, ist für Monate die Miete für unsere Hütte.
Nun liegt er da auf seiner Matte, hat das Magazin eingeführt, kann einen Schuss abgeben, dann ist die Kammer leer. Er muss dem Kampfrichter ein Handzeichen geben, um ihm seinen Mangel mitzuteilen, der aber gar nicht reagierte. Erst nach einigem Gestikulieren kam der Kampfrichter und erlaubte ihm das Nachladen. Da war natürlich wertvolle Wettkampfzeit verloren gegangen. Denn: Kampfrichter abwarten, Magazin raus, nachladen, Magazin rein, neuer Anschlag und Schuss, das ist alles zusätzliche Zeit, die am Ende fehlt.
Aber jetzt kommt meine Frage. Wie kann so etwas eigentlich passieren? Vor allem beim mit Abstand besten Mann aus der Lausitz bei dieser Überprüfung ! Da kommt doch schon richtig Ärger auf. Julius trifft dabei wenig Schuld, obwohl er die Leihwaffe selbst laden muss, was er allerdings kann. Wenn alles korrekt und sauber am Material ist, kann so etwas gar nicht passieren. Wenn ich aber vielleicht die Billigmunition mit zu kleinem Kaliber oder alte ausgeleierte Magazine verwende, kann das schon passieren. Dazu habe ich mir einige Meinungen von Biathlon Experten eingeholt.
Deshalb bin ich froh, dass Julius ab heute eine eigene, perfekte Steyr- Waffe hat. Eine Waffe, die vor ihm schon eine sehr erfolgreiche Biathletin (Tina Bachmann) getragen hat. Möge diese Waffe,  und dieses Material in Zukunft nicht versagen und ihm am Schießstand gute Leistungen ermöglichen. Die ersten Trefferbilder beim Einrichten der Waffe sahen gestern sehr gut aus.
Ich bedanke mich noch einmal persönlich bei den Sportfreunden: aus Sebnitz Jörg Seifert, aus Altenberg Ingo Endler und aus Putzkau Enrico Rauch, die alle bei der Beschaffung und Einrichtung dieser Waffe ihre großen Anteile haben.
Am Ende der Herbstüberprüfung in Altenberg war das Glück des Tüchtigen auch beim letzten Wettkampf noch einmal bei Julius. Trotz des Missgeschickes am Schießstand wurde er nur hauchdünn mit 12 Sekunden Rückstand auf den Doppelsieger Sommerfeldt  Zweiter in diesem Rennen. Damit war er auch bei diesem Rennen die Nummer eins für die Sportschule in Altenberg. Hoffentlich fällt das den Verantwortlichen Altenbergern auch langsam mal auf. Was wäre nur möglich gewesen, wenn der Fehler am Schießstand nicht gewesen wäre. Denn so etwas darf einfach nicht passieren. Nach diesem Rennen sollten sich Einige ganz kräftig an ihre Nase fassen.
Glückwunsch an Julius, der wieder ein Treppchen höher in Richtung seiner Zielstellung gestiegen ist. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg, viel Beharrlichkeit und Ausdauer auf Deinem Weg.

V. Heinrich                                                                                                  November 2023

Ergebnisse Athletiktest, Ergebnisse Crosslauf

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